Spezifische Immuntherapie
Bei einer nachgewiesenen Allergie gegen zum Beispiel Pollen, Hausstaubmilbe, Bienen- oder Wespengift, die durch Allergenkarenz oder Medikamente allein nicht genügend behandelbar oder gar lebensbedrohlich ist, kann eine Hyposensibilisierung versucht werden. Ziel dieser Therapie ist es, das Immunsystem des Körpers an das Allergen zu gewöhnen. Dazu wird Ihnen das Allergen erst in ganz niedriger Dosis, dann ansteigend bis zu einer Erhaltungsdosis mit einer Spritze in den Oberarm injiziert. Die Injektionen werden über 3 bis 5 Jahre alle 4 Wochen wiederholt. Da es zu akuten allergische Reaktionen auf das injizierte Allergen komen kann, müssen Sie nach jeder Spritze 30 min in der Praxis bleiben. Zudem sollten Sie sich am Behandlungstag unbedingt schonen, d.h. keine Saunabesuche, kein heißes Vollbad, kein Sport, keine schweren Lasten heben und andere Allergene (z. B. bei Nahrungsmittelallergien) meiden. Die Erfolgschancen der Therapie liegen für Insektengiftallergiker bei 90%, bei Pollenallergikern bei 70 bis 80 %.
Bei Kindern unter 5 Jahren, schweren Infekten (HIV-Infektion, Lepra, Tuberkulose), Autoimmunerkrankungen und Kollagenosen (z.B. Lupus erythemadodes, Schilddrüsenautoimmunerkrankungen), schweren Leber-, Nieren-, oder Lungenerkrankungen oder Einnahme von ACE-Hemmern oder Beta-Blockern (Blutdruckmedikamente), Beta-Blockerhaltigen Augentropfen bzw. täglicher Einnahme von Schmerzmitteln darf die Therapie nicht durchgeführt werden.